Rauschberg

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Kartentext:
Verwirrung, Irrsinn, Größenwahn:
die Annahme, daß Edelweiß und Latschenkiefer flüchtige psychotrope Substanzen absondern, die sich ihren Weg über in der reinen Bergluft schwebende Miasmen in den rasselnd Atem schöpfenden Organismus nichts Böses ahnender Gipfelstürmer suchen, dürfte nach dem Anblick dieser Bilder wohl als erwiesen gelten.
Schauen wir doch einmal genauer hin:

Bild 1: Ein Hobby-Mathematiker (41) zwingt seine Kleinfamilie während ihres 17-tägigen Urlaubs, den 179 Meter langen Weg zwischen der Berggaststätte „Panoramablick“ und dem Gipfelkreuz insgesamt 113 mal zurückzulegen.
Die in Folge dessen beschädigte Grasnarbe benötigt danach etwa 19 Monate, um sich von dieser Strapaze zu erholen.

Bild 2: Alle 17 Mitglieder des Jugendclubs „Bergfalken“ stürzen sich auf den Schwingen der aus Lattenhölzern und Ballonseide selbst zusammengezimmerten Fluggeräte einer nach dem anderen über die Rabenklippe. Keiner überlebt.

Bild 3: Bauunternehmer Alfons Zieglinger zeichnet allen Protesten zum Trotz die unsichtbare Linie in die Luft, die den zukünftigen Verlauf einer gigantischen Staumauer markiert.Dass der betroffene Luftkurort Ruhpolding als Kompromiß mit einer gigantischen Unterwasser-Glaskuppel versehen werden soll, bietet den Einwohnern nur einen geringen Trost.

Bild 4: „Werde eins mit der Natur!“ Diesem Motto offensichtlich folgend verschwinden auf dem Rauschberg in den letzten 50 Jahren 763 Personen spurlos.
Der Rauschberg verfügt trotz voranschreitender Luftverschmutzung über eine der gesündesten Latschenkiefer-Populationen der Nordalpen.

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(mit Schutzüberzug und Reproducts-Prägestempel)